Um einen Anhaltspunkt darüber zu bekommen wie hoch man den Gehalt an freiem Chlor (DPD1 Messung) in seinem Schwimmbad/Pool in etwa halten sollte. Die aus der DIN für öffentliche Schwimmbäder übernommenen ca. 0.3-0.6 mg/l freies Chlor sind meist ausreichend, beziehen sich aber auf einen pH-Wert von 7.0, Cyanursäure freies Wasser und setzen voraus, dass dieser Wert konstant(!) aufrecht erhalten werden kann. Viele betreiben ihr Schwimmbad aber im pH Bereich um 7.3 oder 7.4 und chloren mit cyanursäure-haltigen Chlorprodukten (Langzeit- oder Multitabs), was früher oder später zu Algenwachstum, Trübungen, dem typischen Schwimmbadgeruch, Haut- und Augenreizungen führt, obwohl man "die Wasserwerte doch optimal" eingestellt hat. Grund dafür ist fast immer die deutlich reduzierte Desinfektionsleistung des Chlores (aktives Chlor) bei erhöhtem pH-Wert und die sich anreichernde Cyanursäure-Konzentration im Laufe der Saison. Relevant für die Wasserdesinfektion ist nur der Teil des freien Chlors, der als hypochlorige Säure (HOCl, aktives Chlor) im Beckenwasser tatsächlich vorliegt. Optimaler ist es also, den Anteil an tatsächlich aktivem Chlor (HOCl) bei Werten um 0.2-0.5mg/l zu halten. Eine redoxbasierte Poolsteuerung macht z.b. auch nichts anderes, als den Gehalt an tatsächlich aktivem Chlor ausreichend hoch zu halten. Ein DPD1 Test spiegelt in Anwesenheit von Cyanursäure und bei erhöhtem pH Wert also nicht den tatsächlichen Anteil an "aktivem Chlor" wieder, der im Beckenwasser zur verfügung steht, sondern eigentlich nur noch das "gesamt verfügbare" Chlor, welches theoretisch zur Desinfektion zur Verfügung stehen würde. Weiterführende Informationen hier. Um eine Vorstellung davon zu bekommen wie stark der pH Wert und die Cyanursäure den aktiv wirksamen Teil des Chlores beeinflussen, dient obiges Rechenprogramm. Hiermit kann man annähernd den noch aktiv wirkenden Anteil Chlor in seinem Becken berechnen. Mit dem zweiten Rechen-Tool, das man durch einen Klick auf "Dosiermenge für Erhöhung um x mg/l berechnen" einblenden kann, lässt sich die notwendige Menge Chlor berechnen die man dem Becken zugeben muss um den Gehalt an freiem Chlor (DPD1 Messwert) auf den Wunschwert zu erhöhen. Ebenfalls lässt sich die notwendige Menge Chlor berechnen, um den Anteil des aktiv wirksamen Chlors auf einen Wunschwert zu bringen. Diese Berechnung erfolgt abhängig der oberen Eingaben für pH-Wert und Cyanursäure und gilt entsprechend nur für diese Bedingungen. DPD1 gemessen - freies Chlor: Den mit Tablettentester o.ä. gemessenen Wert an freiem Chlor im Beckenwasser. Cyanursäure-Konzentration im Wasser: Den Cyanursäure-Gehalt (Stabilisator) im Beckenwassser. Entweder misst man den Wert mit entsprechenden Testgeräten oder man schätzt zumindest grob ab. Handelsübliche Chlortabletten bringen etwa 60% ihres Gewichtes an Cyanursäure ins Beckenwasser. eine 200g Langzeittablette also etwa 120g. Hat man jetzt z.B. 15 Tabletten verbraucht, hat man 1800g Cyanursäure ins Becken gebracht die man noch in einen mg/l Wert umrechnen muss. Für 48m³ z.B. 1800000mg/48000l = 37.50 mg/l. Wenn man noch etwas genauer sein möchte, dann berücksichtigt man noch prozentual die bis dato durch das Rückspülen getauschte Menge an Wasser (falls bekannt). Diese reduziert die Cyanursäure-Konzentration wieder ein wenig, da das Beckenwasser mit dem Frischwasser ja dann "verdünnt" wird. Durch Verdunstung verloren gegangenes und nachgefülltes Wasser muss nicht berücksichtigt werden, da es keinen Einfluß auf die Stoffkonzentrationen im Wasser hat. pH Wert des Beckenwassers: Erklärt sich selbst :o) Als Berechnungsgrundlage in diesem Programm dienen u.a. allgemein zugängliche Formeln bzw. Graphen über die Bildung bzw. das Dissoziationsgleichgewicht von HOCl und OCl bei bestimmten pH-Werten und Wassertemperaturen aus der Menge an freiem Chlor, das auf üblichem Weg mit z.B. DPD1 Tabletten nachweisbar ist. Gleiches gilt für die Cyanursäure. Die theoretischen Ergebnisse der Berechnungen wurde mit eigenen Messreihen und entsprechender Sensorik verifiziert und angeglichen. |